„The Sound of the Pearl“ beteiligt sich an der Diskussion zu einem der brisantesten Themen in unserer Zeit: Der Überwindung von Vorurteilen gegenüber etwas Fremdem.Im Mittelpunkt steht die Muschel „Mama Kola“. Nach einem Mythos kanadischer Ureinwohner hat sie die ersten Menschen geboren, ist die Menschheit aus ihr hervorgegangen.Nachdem die Menschen sich geographisch und kulturell auseinander entwickelt haben, sind sie sich fremd geworden, überziehen sich – von Aufwieglern angetrieben- mit unbewiesenen Vorurteilen und sind jederzeit bereit, Konflikte mit kriegerischen Mitteln zu lösen, selbst wenn sie sich, die Umwelt und das gesamte bisherige Leben damit unwiederbringlich zerstören.Auf die Kinder, die noch unverbogen und unvoreingenommen genauer beobachten, wird nicht gehört.Lange vor den Menschen entstandene Lebewesen wie z.B. Korallen sind verzweifelt und fragen: „Wie lange werden wir noch existieren?“ Da gebiert die Muschel Mama Kola Pendo, ihr Lieblingskind, und schenkt ihm eine wunderbare Perle, die eine magische Kraft besitzt. Ihr Klang besänftigt die Menschen, nimmt ihnen ihre feindliche Grundeinstellung und weckt die Neugierde auf etwas bisher Fremdes.

Aufgrund dieser positiven Erfahrung mit der Perle von Pendo ergeht natürlich die Bitte an Mama Kola, immer mehr solcher Perlen hervor zu bringen, damit endlich aufgebaute Zäune umgelegt und zu Brücken werden, über die man auf sich zugehen kann.

Gedanken zur Musik von Wolfgang König:

Nach der Philosophie der Kwakwakawakwa - einem Stamm der kanadischen Ureinwohner- wird die Menschheit aus dem Wasser geboren. Die Muschel als Mutter bringt die Menschen hervor.

Da es lange vor den Menschen ein komplexes Leben im Wasser gibt, habe ich die Geburtsszene am Anfang in erster Linie mit einer Musik unterlegt, die zum überwiegenden Teil aus Wassergeräuschen und aus Kommunikationslauten von im Wasser lebenden Tieren besteht.

Die erste menschliche Kommunikationsform ist der Tanz, stimuliert durch sich überlagernde Rhythmen - schon sehr vital, aber noch ohne Tonhöhen und mit menschlichen Lauten ohne semantische Bedeutung - reine Signallaute zum Zweck der Kommunikation.

An Instrumenten verwende ich in diesem Stadium Naturinstrumente: Trommeln, Muscheltrompeten und Didgeridoos(Holzröhren) und getrocknete Früchte mit Samenkernen.

Auf der dritten Stufe beginnt dann der Sozialisierungsprozess, bei dem sich entsprechend den "Spots&Dots" und den "Milia Milia" zwei verschiedene Arten von Musik herausbilden, die aber dann wieder eingeebnet werden und ihren individuellen Charakter verlieren, wenn die Menschen aus Unkenntnis, Angst vor Fremdem und Vorurteilen nur noch in eine Richtung schauen können.

Die musikalische Welt der Fossilien und Uraltlebewesen basiert im Wesentlichen auf Basis-Klängen der Naturtonreihe, die allem musikalischen Leben im Weltall zugrunde liegen.