Shakespeares "Sommernachtstraum" ist eines der wunderbarsten Stücke der Weltliteratur. Das Thema "Liebe" wird in allen möglichen Facetten von größter Trauer bis zum größten Liebesglück durchgespielt und mit einer zauberhaften Feenwelt und der "professionellen" Theaterkunst der Handwerker bühnenmäßig zu einem bunten Kosmos zusammengefügt, wobei sich am Ende alle aufgestauten Probleme in Eintracht und Harmonie auflösen.

Shakespeare ist damit ein Stück gelungen, dass es bis heute geschafft hat, Künstler aller Sparten immer wieder zu inspirieren, zu Höchstleistungen zu motivieren und ganz unterschiedliche fantastische Ergebnisse hervorzubringen.

Vor allem hat der Sommernachtstraum auch immer wieder Komponisten zu einer musikalischen Ausdeutung inspiriert von H.Purcells "The fairy Queen" bis zu Felix Mendelssohn Bartholdy, dessen Hochzeitsmarsch aus der Schauspielmusik zum Sommernachtstraum weltweit zum meistgespielten Musikstück bei Hochzeiten geworden ist.

Insofern reizte es uns auch, uns mit diesem Stück einmal auseinanderzusetzen in dem Augenblick, wo der Cross Over - Chor sich altersmäßig so entwickelt hat, dass alle Rollen (auch die männlichen) besetzt werden können.

In der Welt von Oberon und Titania so wie der Elfen und Feen gibt es so viele Möglichkeiten, für alle Kinder und Jugendlichen unseres Chores eine passende Rolle zu finden, dass dieses Stück von Shakespeare bei entsprechender Bearbeitung gerade für uns ein sehr tolles Stück ist.

Veronika te Reh kann sich hier in jeder Hinsicht wirklich "austoben".

Was die Musik betrifft, gibt es 4 verschiedene Richtungen entsprechend den Personen und Handlungssträngen.

Für die Rahmenhandlung der Welt von Theseus und Hippolyta habe ich mich für eine Musikrichtung entschieden, die aus der Zeit Shakespeares in einem südeuropäischen Land stammt mit den entsprechenden Instrumenten wie Cembalo, Laute, Zinken, Posaunen, Streichinstrumente sowie Trommel und Tambourin als Schlagzeuginstrumente.

Die Handwerker singen alle in einem Männerchor mit der passenden Musikrichtung.

Die beiden Liebes-Paare Hermia, Helena, Demetrius und Lysander erhalten eine Musik, die mit Streichern, Horn, Harfe und Klavier eher einen romantischen Charakter hat.

Die interessanteste Richtung ist die gesamte Welt des Zauberreichs mit vielen Schlagzeug-Klängen und elektronischen Klangverfremdungen, die das Schillernde solcher Figuren wie Oberon und Titania oder vor allem auch der Kobold Puck widerspiegeln.

Zwischendurch erscheinen Melodien und Klänge, die in anderen Zusammenhängen entstanden, aber so bekannt sind, dass sie die Fantasie sofort in eine bestimmte Richtung lenken.

Wie man es von uns gewohnt ist und wie es sich aus unserer Sicht für einen Chor gehört, machen neben den vielen solistischen Stücken die Gruppenauftritte und Chöre einen wesentlichen Teil unserer Neufassung und der gesamten Inszenierung aus.